Dr. Helmut Schnurer hat die deutsche Abfallwirtschaftspolitik der letzten 20 Jahre maßgeblich mitgeprägt. Als Unterabteilungsleiter im Bundesumweltministerium war er verantwortlich für diesen Bereich. Viele seiner Ideen sind richtungsweisend gewesen; unter seiner Ägide entstanden die heute maßgeblichen gesetzlichen und untergesetzlichen Regelungen, Projekte und Vorstellungen Anderer hat er aktiv gestützt und gestaltet, wenn sie dem gemeinsamen Ziel einer umweltgerechten Abfallwirtschaft – heute sagt man: nachhaltigen Kreislaufwirtschaft – dienten. Und selbst wenn er zuweilen gegen den Strom schwamm und in einen Seitenarm abseits des Bonn/Berliner Mainstreams geriet – es war immer anregend, sich mit seinen Thesen auseinander zu setzen. Anreize und Akzeptanz für fortschrittliche Entsorgungsanlagen, Produktverantwortung, hochwertige Verwertung, sicherer Abschluss von Deponien, internationales Marketing für deutsches Entsorgungs- Know-how – das waren die Themen, die ihn bewegten und die er bewegte. Die Minister kamen und gingen – als Unterabteilungsleiter blieb er der „Ressortchef“ für Abfallpolitik. Nun wird Helmut Schnurer am 30. September 2005 in den beamtenrechtlichen Ruhestand gehen, und er hinterlässt eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird. Aber wer ihn kennt, weiß, dass wir ihm weiter in der Szene begegnen werden. Wer einmal am Abfall „gerochen“ und sich nicht angewidert abgewandt hat, den lässt der Abfall nicht mehr los! Ich möchte diesen – hoffentlich noch lange währenden – virtuellen – Abschied Helmut Schnurers aus dem „Dienst am Abfall“ nutzen, um zu fragen, wo wir stehen und wohin die Reise gehen soll. Was haben wir erreicht, und wie soll die Abfallwirtschaft der Zukunft aussehen? Die Frage ist nicht: „Quo vadis“, sondern: „Wohin sollst Du, Abfallwirtschaft?“
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2005.09.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 9 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-09-01 |
Seiten 444 - 446
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