DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2021.11 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 11 / 2021 |
Veröffentlicht: | 2021-11-10 |
Das Verpackungsgesetz (VerpackG) ist seit Januar 2019 und damit fast drei Jahre in Kraft. Was wurde seitdem erreicht? Wie ist der Beitrag der mit dem Gesetz eingeführten neuen Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) auf dem Weg zu einem besseren Verpackungsrecycling? Was hat sich im Markt der Verpackungsentsorgung geändert und worin bestehen noch Herausforderungen? Welche Inhalte sind Gegenstand der ersten Novelle des Verpackungsgesetzes? Wie werden die neuen Themen durch die ZSVR umgesetzt? Der vorliegende Beitrag informiert zum aktuellen Status quo und gibt einen Ausblick auf die Weiterentwicklung des Verpackungsgesetzes. Am 1. Januar 2022 und am 1. Juli 2022 treten zwei weitere Ausbaustufen der Gesetzesnovelle in Kraft. Bis dahin ist noch Einiges zu tun.
Die Herstellung von Textilien ist mit hohem Wasserverbrauch sowie hohem Chemikalien- und Rohstoffeinsatz verbunden, sowie mit dem Einsatz einer großen Anzahl und Menge an Chemikalien – darunter auch umwelt- und gesundheitsgefährdende. Bekleidungstextilien werden hauptsächlich in Ländern des globalen Südens gefertigt und tragen dort zu hoher Umweltbelastung bei. Die Menge der verkauften Textilien und damit auch der gesammelten Alttextilien nimmt stetig zu. Ein Grund dafür sind kürzer werdende Nutzungszyklen. Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist eine gute Möglichkeit dem steigenden Ressourcenverbrauch der Textilindustrie entgegen zu treten, dafür müssen jedoch unter anderem Sortier- und Recyclingtechniken weiterentwickelt werden. Kreislaufwirtschaft allein ist jedoch nicht ausreichend. Ohne eine Veränderung von Geschäftsmodellen und Konsumstrukturen ist eine Senkung des Gesamtressourcenverbrauchs nicht zu erreichen.
Betreiber von Müllverbrennungsanlagen können aus unterschiedlichen Gründen an den Anteilen von biogenen und fossilen Materialien in ihrem Abfallinput interessiert sein. Einerseits können höhere Einspeisetarife für die Erzeugung von Wärme und Strom aus biogenen Quellen (Vereinigtes Königreich), andererseits die verpflichtende Ausweisung von fossilen CO2 Emissionen eine Motivation zur Bestimmung der Abfallzusammensetzung darstellen. Letzteres ist entweder aus Berichtsgründen (Klimagasinventur) relevant oder aufgrund der Tatsache, dass diese CO2 Emissionen dem Zertifikatehandel unterliegen (siehe Dänemark und Schweden). Auch in Deutschland werden derzeit die Für und Wider einer Aufnahme der Abfallverbrennung in das Brennstoffemissionshandelsgesetz diskutiert.
Die einleitenden Worte der vergangenen Jahre von Herrn Prof. Dr.-Ing. Olaf Holm lauteten ‚Deutschland baut eine neue Infrastruktur für die Klärschlammverwertung‘.
Auch im Jahr 2021 treffen diese Worte wieder zu, bloß wurde der Kuchen, insbesondere mit Blick auf die Großanlagen, weitestgehend verteilt. Die ersten Standorte sind mit der teilweise deutlich verzögerten Inbetriebnahme gestartet, andere befinden sich noch in der Planungs- bzw. Genehmigungsphase und wiederum andere stecken noch in der organisatorischen Findungsphase bzw. werden von äußeren Impulsen in ihrem Vorhaben behindert oder gar davon abgehalten.
Teerhaltiger Straßenaufbruch ist aufgrund seiner wassergefährdenden und kanzerogenen Effekte eine bedeutende Altlast im deutschen Straßenbau. Seit 2018 ist es untersagt, diesen in Deutschland wiederzuverwenden. Stattdessen muss teerhaltiger Straßenaufbruch deponiert oder thermisch gereinigt werden. Bei diesem Prozess entsteht wieder reines Gestein als unbelasteter Sekundärrohstoff. Doch in Deutschland existieren aktuell keine thermischen Aufbereitungsanlagen für das Recycling von teerhaltigem Straßenaufbruch, die einzigen Anlagen in Europa stehen im Hafen von Rotterdam. Das Unternehmen REKO B.V. aus Rotterdam hat sich auf die thermische Behandlung von teerhaltigem Straßenaufbruch spezialisiert und verfügt über entsprechende Anlagen zur umweltfreundlichen thermischen Aufbereitung mit einer Recyclingquote von 100 % und hoher Energierückgewinnung. Eine Ökobilanzstudie des Fraunhofer Instituts für Silicatforschung ISC von 2019 zeigt, dass es sich insbesondere durch die Rückgewinnung von Rohstoffen und die Nutzung der freigesetzten Energie lohnt, Straßenaufbruch von Deutschland bis in den Rotterdamer Hafen zu transportieren, statt ihn nur zu deponieren.
Obwohl kompostierbare Verpackungen seit über zwanzig Jahren im Verkehr sind, ist ihre ökologisch sinnvolle Entsorgung bis heute nicht geklärt. Dies führt zu Verwirrung sowohl bei Verbraucher:innen als auch bei produzierenden Unternehmen. Zur Erfassung des aktuellen Umgangs und der bestehenden Herausforderung hat die Initiative Kreislaufverpackung Gespräche mit Stakeholder:innen der Entsorgungs- und Verpackungsindustrie geführt. Diese wurden durch eine Literaturrecherche ergänzt. Die Entsorgung kompostierbarer Verpackungen findet in Deutschland aktuell weder auf den für Verpackungen möglichen Entsorgungswegen (Restmüll, Gelbe Tonne, Blaue Tonne) noch in der für Verpackungen weitestgehend versperrten Biotonne statt. Es zeigt sich, dass diese Materialien derzeit der thermischen Verwertung zugeführt werden. Dies liegt an diversen Herausforderungen.
Die novellierte TA Luft ist am 14.09.2021 veröffentlicht worden, am 01.12.2021 tritt sie in Kraft. Sie enthält neue Anforderungen an immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftige Anlagen. Sie gilt für Genehmigungsverfahren, deren vollständiger Genehmigungsantrag ab Inkrafttreten der TA Luft vorliegt. Für Bestandsanlagen gelten Übergangsfristen.
Am 23.9.2021 wurde das gemeinsame Symposium der DGAW und der ANS als Hybridveranstaltung beim Erich Schmidt Verlag in Berlin durchgeführt. Das Thema „Gemeinsam die Chancen nutzen! Klimaschutz und Bioökonomie als zukünftige Themen der Circular Economy“.
+++ BUND: Langfristige Perspektiven der energetischen Verwertung von Abfall in Deutschland aus Sicht eines Umweltverbandes +++ DUH: Biologisch abbaubare Kaffeekapseln sind Greenwashing +++ Studie von WWF und Beratungsfirma Dalberg: Die wahren Kosten von Plastik +++
+++ Mit Open Social Innovation die zirkuläre Transformation gestalten +++ Zertifiziert kompostierbare Bioabfall-Beutel sind keine Fremdstoffe +++ 32. Kasseler Abfall- und Ressourcenforum 2021: Branchentreffen in Präsenz ein voller Erfolg! +++ Neuerscheinung Biogas Compendium 2021/22 +++
+++ Das Verpackungsgesetz muss weiterentwickelt werden +++ Initiative „Mülltrennung wirkt“: Botschaften kommen an +++ TOMRA: 4. Internationale Konferenz zeigt Wege zur Kreislaufwirtschaft bei Kunststoff +++ BDE kooptiert zwei neue Vizepräsidenten +++ Henry Forster ist neuer Präsident des bvse +++
+++ RHINO®-Rührwerkstrockner als vielseitiger Trocknungsspezialist +++ Verpackung: Top-Innovationen 2021 Gold-Awards für die besten Innovationen des Jahres verliehen +++
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