Das mechanische Recycling wird künftig allein nicht mehr ausreichen, um die geforderten stofflichen Verwertungsquoten für Kunststoffe zu erfüllen. Daher sind neue Ansätze gefragt. Vor diesem Hintergrund erleben viele alternative thermische Abfallbehandlungsmethoden eine Renaissance – selbst in Ländern wie Deutschland, wo diese Verfahren aufgrund ihrer desaströsen Historie einen sehr schlechten Ruf besitzen.
Nun ist zu klären, welche Ansätze in rohstofflichen bzw. (thermo-)chemischen Recyclingprozessen eine relevante Rolle spielen können.
Robuste und dezentrale Verfahren, wie die Verölung und Pyrolyse, die in kleinen Einheiten eingesetzt werden können, haben das Potenzial, ein (qualitativ minderwertiges) Rohöl zu produzieren, das als Ausgangsstoff für weitere Aufbereitungsprozesse in der (petro-)chemischen Industrie dienen kann – bei überschaubaren finanziellen Risiken.
Investitionen in großskalige Vergasungsanlagen mit Synthesegasproduktion und Folgeprodukterzeugung erscheinen vor dem Hintergrund der langjährigen Praxiserfahrungen im SVZ Schwarze Pumpe und bei Showa Denko dagegen riskant. Technische Probleme und hoher Betriebsaufwand sind absehbar.
Ob der Ansatz des chemischen Recyclings überhaupt ein grundsätzlich sinnvoller Weg ist, erscheint fraglich. Sollen qualitativ hochwertige Produkte erzeugt werden, ist der Aufwand für die Einsatzstoffvorbehandlung und Produktaufbereitung enorm. So lange gleichzeitig große Mengen Öl und Gas, also ideale Einsatzstoffe für die chemische Industrie, zu bloßen Heizzwecken verfeuert werden, erscheint ein solcher Aufwand durchaus fragwürdig.
Mechanical recycling alone is in future not going to be sufficient for meeting the required material recovery rates for plastics. Therefore, new approaches are needed. Against this background, many alternative thermal waste treatment methods are currently celebrating a renaissance – even in countries like Germany, where these processes have a very bad reputation due to their disastrous history. It is necessary to clarify, which approaches can play a relevant role for raw material or (thermo-)chemical recycling processes. Robust and decentralised processes, such as direct liquefaction and possibly pyrolysis, which can be employed in relatively small units, have the potential to produce a (low quality) crude oil that can be used as feedstock for further refining processes in the (petro)chemical industry – with limited financial risks. Investments in large-scale gasification plants with synthesis gas production and downstream product generation, on the other hand, appear risky in the light of many years of practical experience at SVZ Schwarze Pumpe and Showa Denko. Technical problems and high operating costs are predictable.
However, it seems questionable whether the approach of chemical recycling is in principle a reasonable option. If high-quality products shall be produced, the effort for the pre-treatment of the input material and the product refining is tremendous. As long as large quantities of oil and gas, the ideal feedstocks for the chemical industry, are simultaneously burned for heating purposes only, such an expenditure appears questionable.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2020.05.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 5 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-05-11 |
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