Abfälle gewinnen als Sekundärrohstoffe aufgrund regulatorischer Rahmenbedingungen und aus wirtschaftlichen Gründen an Bedeutung. Bioabfälle, organische Reststoffe der Lebensmittelverarbeitung und der Landwirtschaft sowie Klärschlamm werden heute überwiegend zu Kompost, Dünger oder Biogas umgesetzt. Das Potenzial für eine stoffliche Verwertung mit höherer Wertschöpfung bleibt dagegen noch ungenutzt, obwohl Bioabfälle und organische Reststoffe mit einem Kohlenstoffgehalt von rund 50 % als nachhaltige Kohlenstoffquellen für die stoffliche Verwertung grundsätzlich geeignet sind. Derartige Rohstoffe sind insbesondere für die Branchen der Chemie, der Pharmazie und zum Teil auch der Treibstoffe, die heute ein großes Volumen an fossilen Kohlenstoffquellen verarbeiten, relevant. Diese Branchen müssen nachhaltige Alternativen erschließen, weil die gesetzlich vereinbarte Vermeidung fossiler Treibhausgase (insbesondere CO2) bis zum Jahr 2045 die vollständige Abkehr von fossilen Kohlenstoffquellen erfordert. Die stoffliche Verwertung von Sekundärrohstoffen in den genannten Branchen würde Unternehmen der Abfallwirtschaft in die Wertschöpfungsketten integrieren. Dieser Beitrag beschreibt Forschungs- und Pilotprojekte, die u. a. von BioBall in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main initiiert worden sind, benennt den für die Umsetzung in die industrielle Praxis notwendigen Anpassungsbedarf hinsichtlich der regionalen Infrastruktur und der Regularien auf politischer Ebene und geht abschließend auf die zeitliche Dringlichkeit der Schritte in der Kreislaufwirtschaft ein.
Waste is becoming increasingly important as secondary raw materials due to regulatory framework conditions and for economic reasons. Biowaste, organic residues from food processing and agriculture as well as sewage sludge are now predominantly converted into compost, fertilizer or biogas. However, the potential for material recycling with higher added value remains unused, although biowaste and organic residues with a carbon content of around 50 % are generally suitable as sustainable carbon sources for material recycling. Such raw materials are particularly relevant for the chemical, pharmaceutical and, to some extent, fuel sectors, which today process a large volume of fossil carbon sources. These industries must develop sustainable alternatives because the legally agreed avoidance of fossil greenhouse gases (especially CO2) by 2045 requires the complete abandonment of fossil carbon sources. The material recycling of secondary raw materials in the sectors mentioned would integrate waste management companies into the value chains. This article describes research and pilot projects that were initiated, among others, by BioBall in the Frankfurt/Rhine-Main metropolitan region, identifies the need for adjustments to the regional infrastructure and regulations at the political level that are necessary for implementation in industrial practice and finally addresses the timely urgency of the steps in the circular economy.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2024.03.05 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1863-9763 |
| Ausgabe / Jahr: | 3 / 2024 |
| Veröffentlicht: | 2024-03-12 |
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
