Ein optimiertes Sammelsystem für Bioabfälle aus privaten Haushaltungen ist Grundvoraussetzung für bundesweit hohe Getrennterfassungsmengen und einen möglichst geringen Organikanteil im Restmüll. Der Beitrag analysiert den Status Quo der Bioabfallsammlung in Deutschland auf Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte. Es wird untersucht, wie sich das Sammelsystem auf die erfassten Abfallmengen und die Anschlussquote an die Biotonne auswirkt. Im Ergebnis zeigt sich, dass Gebietskörperschaften, in denen die Biotonne mit Anschluss- und Benutzungszwang (Pflicht-Biotonne, i. d. R. mit Befreiungsoption bei Eigenkompostierung) flächendeckend eingeführt wurde ein signifikant geringeres Aufkommen an Restmüll (140 Kilogramm pro Einwohner*in und Jahr) aufweisen als Gebiete mit freiwilliger Biotonne (175 Kilogramm) oder Bringsystem (174 Kilogramm). Auch führt die Pflicht-Biotonne zu einer signifikant höheren Anschlussquote an die Biotonne (76 Prozent) und entsprechend höheren Bioabfallsammelmengen als die freiwillige Biotonne (46 Prozent). Vor diesem Hintergrund ist problematisch, dass in knapp dreißig Prozent der Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland bislang keine Pflicht-Biotonne eingeführt wurde. Das Potenzial der Getrennterfassung von Bioabfällen ist daher bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Der Beitrag liefert Vorschläge, wie die Anschlussquote erhöht, der Organikanteil im Restmüll reduziert und die getrennt erfasste Bioabfallmenge gesteigert werden kann.
An optimized collection system for organic waste from private households is a prerequisite for increasing the amount of separately collected bio-waste and reducing the organic content in residual waste. This article analyzes the status quo of organic waste collection in Germany at the level of local authorities in Germany and examines how the different waste separation systems impact the amount of separately collected waste and the connection rate to the organic waste bin. The results show that residual waste generation is significantly lower in local authorities in which the use of organic waste bins is mandatory (private composting usually exempted). Furthermore, the connection rates are significantly higher than in local authorities with voluntary collection or bring systems. Against this background, it is problematic that there is no mandatory organic waste bin in almost thirty percent of the local authorities in Germany. Thus, the potential of organic waste separation is still high. The article provides suggestions on how to increase the connection rate, reduce the organic content in residual waste and increase the amount of separately collected organic waste.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2023.04.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2023 |
Veröffentlicht: | 2023-04-12 |
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