Aus dem ungeliebten Rückstand der Abwasserreinigung, dem Klärschlamm, lassen sich blähtonartige Granalien herstellen; dies zeigen Laboratoriumsuntersuchungen an der Universität Karlsruhe. Die Apparatur wurde hierbei so gewählt, dass die Versuche eine an der technischen Umsetzung orientierte Durchführung erlauben. Der hohe Organikanteil des Schlammes wird in einem Vorwärmschritt reduziert; das dabei entstehende Gas würde im technischen Maßstab als Energieträger für den Brennprozess genutzt. Die Aschematrix wird anschließend bei über 1.100° C gebrannt, wobei noch vorhandener Kohlenstoff als Blähgaslieferant fungiert. Laufen Gasbildung und Erweichen der mineralischen Masse simultan, erhält man ein luftdurchsetztes Korn mit einer geringen Dichte bei ausreichender Festigkeit. Vergleiche mit herkömmlichen Leichtzuschlägen aus der Bauindustrie (Blähton, Bims) belegen die physikalische Eignung des Materials als Zuschlagstoff. Dabei zeigen sich – wie bei konventionellen Zuschlägen – durchaus auch Qualitätsunterschiede, für die eine aus den Analysen ableitbare einfache Erklärung nicht zu erkennen ist. Diese Schwierigkeit besteht ebenfalls in der deutlich besser untersuchten grobkeramischen Industrie. Man wird also nicht um praktische Versuche umhin kommen, will man die Eignung eines Klärschlamms für einen solchen Verwertungszweck prüfen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2006.09.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 9 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-09-01 |
Seiten 483 - 487
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