Die Abfallwirtschaft soll Kreislaufwirtschaft sein und dadurch den Grundsätzen der Nachhaltigkeit entsprechen. Damit die Abfallwirtschaft ihre Rolle als Kreislaufwirtschaft „spielen“ kann, sollen nicht nur Abfälle verwertet und beseitigt, sondern auch vermieden werden. Nach dieser Idee, so ist es jedenfalls in den für die Abfallwirtschaft zuständigen Gesetzen niedergelegt, soll auf dem Weg der Materie von der Rohstoffentnahme, der Produktion, dem Handel und dem Konsum, der Abfallbehandlung und der Abfallbeseitigung Abfallvermeidung geschehen. In der vorliegenden Arbeit wird nochmals betont, dass aus der Abfallwirtschaft heraus keine Abfälle vermieden werden können. Nur Produkte können vermieden werden. Abfälle vermeiden zu können würde bedeuten, den Abfall zur Ursache des Abfalls zu machen. Legt man das Konzept einer „starken“ Nachhaltigkeit zugrunde, nach der jedem Mensch nur eine bestimmte Materiemenge zugestanden werden (Materiekontingent) und damit auch vor einer Vermeidung von Produktion und Produkten nicht Halt gemacht werden kann, dann stellt sich die Frage: Kann Abfallwirtschaft überhaupt nachhaltig sein? Die These dieser Arbeit lautet, dass Abfallwirtschaft nicht nachhaltig sein kann. Durch das Verschwindenlassen der notwendigen Produktvermeidung als Abfallvermeidung in den „Bilanzraum“ der Abfallwirtschaft hat sich in unserer Gesellschaft eine „Nachhaltigkeitslücke“ in Bezug auf unsere Materiebewirtschaftung insgesamt aufgetan. Diese Lück e ist für die Abfallwirtschaft als Wirtschaftszweig und Wissenschaft im Speziellen und für das gesamte System der Materiebewirtschaftung im Allgemeinen zu einem Nachhaltigkeitsdilemma geworden. Diese Lücke und ihre Konsequenzen und wie sie wieder zu schließen ist, das ist Thema der vorliegenden Arbeit.
Waste management today is to be recycling management and thus conform to the principles of sustainability. To enable e waste management to “play“ its role as recycling management, waste is not only to be recycled and disposed of, but it is also to be avoided. According to this idea and as stipulated in the relevant laws for waste management, waste avoidance should happen on the way of the matter from raw material extraction, production, trade and consumption to waste treatment and waste disposal. In the present paper it is again emphasized that waste management in itself cannot avoid waste. Only products can be avoided. If waste can be avoided this would mean that waste is made to be the cause of waste. If you take the concept of a “strong“ sustainability as a basis, stipulating that each human being can only be granted a certain amount of material (material contingent) and thus can even not stop short when it comes to the avoidance of production and products, the question arises: Can waste management be sustain able at all? The thesis of this paper is that waste management cannot be sustainable. By making disappear the necessary product avoidance as waste avoidance in the “balance scope“ of waste management, a “sustainability gap“ in respect of our materials management as a whole formed in our society. For waste management as industrial sector and science in particular and for the whole system of material management in general this gap has become a sustainability dilemma. The gap and its consequences and how it can be closed again this is the subject of the present paper.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2010.09.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 9 / 2010 |
Veröffentlicht: | 2010-09-09 |
Seiten 440 - 448
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