Von über 30 bayerischen Hausmülldeponien, die sich in der Stilllegungsphase befinden, wurden langjährige Datenreihen der Sickerwassermengen und Sickerwasserbeschaffenheit im Rahmen einer Studie ausgewertet. Diese wurde durch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) betreut und vom damaligen Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit finanziert. Ziel war es, mögliche Aussagen über langfristige Tendenzen zu treffen. Die Auswertung der Sickerwassermengen zeigt, dass bei mineralisch endabgedichteten Deponien dauerhaft mit Sickerwasser-Neubildungsraten in der Größenordnung von 5 %–20 % des Niederschlags, bzw. von ca. 50–200 mm/Jahr gerechnet werden muss. Nach Aufbringen einer Konvektionssperre (KDB) geht die Sickerwassermenge binnen weniger Jahre auf sehr geringe Werte zurück (< 20 mm/Jahr). Die Auswertung der Sickerwasser-Inhaltsstoffe bestätigt die Ergebnisse früherer Untersuchungen, dass bei den Parametern CSB und insbesondere Ammonium-Stickstoff nur eine sehr langsame Konzentrationsabnahme zu verzeichnen ist. Die Extrapolation der bestehenden Trends lässt auf Nachsorgezeiten von 50 bis weit über 100 Jahren schließen. Diese Trends beruhen auf der Auswertung von überwiegend mineralisch abgedichteten Deponien. Bei Abdichtung mit KDB steigt – als Spiegelbild der rückläufigen Sickerwassermenge – die Konzentration der Sickerwasser- Inhaltsstoffe erneut an. Eine nur auf Konzentrationen und nicht auf Frachten abzielende Beurteilung des Endes der Nachsorge führt hier in ein Dilemma.
In a study for the Bavarian Environment Agency, the leachate data (quantity and composition) of some 30 closed municipal solid waste (MSW)-landfills were evaluated. The aim of the study was to show long-term trends particularly with regard to the fulfilment of criteria for the completion of landfill aftercare. The general findings are as follows: Leachate production of closed landfills with a compacted clay cover is in the range of 5 % to 20 % of annual precipitation (or about 50–200 mm/year). In case of geomembrane-covers, leachate production drops to very low values (< 20 mm/year). Ammonia and COD are in most cases the relevant parameters for the evaluation of long-term development of leachate composition. The concentration of ammonia generally only shows a very slow decline. From Extrapolation of existing trends it can be concluded that in many cases the aftercare period will last more than 100 years, before concentration criteria are reached. These trends are based on data of landfills with clay covers. After installation of a geomembrane cover, the concentration of leachate ingredients rises again. This leads into a dilemma, when the completion of aftercare is only based on concentration-criteria (and not e. g. on freight-criteria).
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2016.03.07 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2016 |
Veröffentlicht: | 2016-03-09 |
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