Durch den aktuellen Entwurf zur Novellierung der Gewerbeabfallverordnung (BR Drucksache 60/25 vom 06.02.2025) wird sich der Bürokratieaufwand beim Abfallerzeuger, der Vorsortieranlage/Entsorger und Thermischen Abfallbehandlung (TAB) sowie den Behörden für Gewerbeabfälle weiter erhöhen, ohne im Gegenzug einen ökologischen Nutzen erwarten zu können. Die Vorsortierungspflicht soll weiter ausgebaut werden, eine direkte Anlieferung an TAB ist praktisch kaum noch möglich. Die aktuell zusätzlich zurückgewonnene Recyclingmenge liegt im Vergleich zur direkten Entsorgung in TAB bei unter 5%. Dass heißt, dass man rund 95% der Abfälle unnötigerweise behandelt und transportiert. Neben der technischen und wirtschaftlichen Unzumutbarkeit sollte zukünftig auch eine dritte Dimension als zusätzliches Kriterium eingeführt werden – die „ökologische Vorteilhaftigkeit“. Durch die Einführung des Emissionshandels in der Abfallwirtschaft werden alternative Bewertungsansätze zunehmend relevanter. Generell benötigen wir weitaus mehr Erkenntnisse zu den Abfallströmen. Unzweifelhaft ist noch ein gewisses Wertstoffpotenzial im Gewerbeabfall enthalten. Dieses ist nicht durch eine Sortierpflicht – mit der Gefahr einer Oligopolbildung bei den Vorsortieranlagen –, sondern nur durch eine konsequente Getrenntsammlung an der Anfallstelle zu heben. Dies wird eindrucksvoll bei Gewerbemischabfällen gezeigt, wo die Recyclingquote für Kunststoffe bei rund 1% liegt.
The current draft amendment to the Commercial Waste Ordinance (BR Drucksache 60/25 of 06.02.2025) will further increase the bureaucratic burden on waste producers, pre-sorting facilities/disposers and thermal waste treatment (WtE) as well as the authorities for commercial waste, without expecting any ecological benefits in return. The pre-sorting obligation is to be further expanded, and direct delivery to WtE is practically no longer possible. The additional recycling volume currently recovered is less than 5% compared to direct burning at WtE. This means that around 95% of waste is treated and transported unnecessarily. In addition to technical and economic unreasonableness, a third dimension should be introduced as an additional criterion in future – “ecological advantageousness”. With the introduction of emissions trading (ETS) in waste management, alternative assessment approaches are becoming increasingly relevant. In general, we need far more knowledge about waste streams. There is no doubt that commercial waste still contains a certain amount of recyclable material potential. This cannot be exploited through mandatory sorting – with the risk of an oligopoly forming at the pre-sorting plants – but only through consistent separate collection at the point of generation. This is impressively demonstrated by mixed commercial waste, where the recycling rate for plastics is around 1%.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2025.04.06 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1863-9763 |
| Ausgabe / Jahr: | 4 / 2025 |
| Veröffentlicht: | 2025-04-10 |
Um Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies. Mit dem Klick auf „Alle akzeptieren“ stimmen Sie der Verwendung von allen Cookies zu. Für detaillierte Informationen über die Nutzung und Verwaltung von Cookies klicken Sie bitte auf „Anpassen“. Mit dem Klick auf „Cookies ablehnen“ untersagen Sie die Verwendung von zustimmungspflichtigen Cookies. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einstellungen jederzeit individuell anzupassen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
