Bis in die 70-iger Jahre wurde der Behandlung von Deponiesickerwasser keine besondere Bedeutung zugemessen. Das Sickerwasser gelangte zu jener Zeit oftmals unmittelbar in den Vorfluter oder floss ins nähere Umfeld der Deponie. Im Zuge des allgemein zunehmenden Umweltbewusstseins änderte sich diese Verhaltensweise, was u. a. in der ersten Fassung des LAGA Deponie-Merkblatts (1979) zum Ausdruck kam (Punkt 4.9.1), nach welchem Deponiesickerwasser aufbereitet werden muss.
In den 80-iger und 90-iger Jahren wurden zu diesem Zweck immer aufwendigere verfahrenstechnische Problemlösungen am Ort der Deponie realisiert, zumal in dieser Zeit die Kosten keine vorrangige Rolle spielten. Im Zuge knapper werdender Kassen, wurde verstärkt nach kostengünstigen Lösungen gesucht. Eine vermeintliche Billig-Lösung, welche immer wieder untersucht wurde, war die Rückführung des Rohsickerwassers auf den Deponiekörper. Dieser Weg der Sickerwasserbehandlung musste jedoch in unserer Klimazone aus hydraulischen Gründen scheitern – die Wassermengen waren vom Deponiekörper nicht zu bewältigen Sickerwassereinstau waren oftmals die Folge sowie Standsicherheitsprobleme.
Mit dem Fortschritt der Membrantechnik wurde das Problem großer Sickerwassermengen entschärft, da jetzt nur noch verhältnismäßig geringe Mengen Sickerwasserkonzentrat zurückzuführen waren. Allerdings wurde mit der Einführung der TA-Siedlungsabfall dieser Weg der Sickerwasserbehandlung generell und ohne Begründung untersagt. Trotzdem wurde dieser Gedanke von der Fachwelt weiterverfolgt, da diese Möglichkeit technisch noch als entwicklungsfähig angesehen und als kostengünstig eingeschätzt wurde. Hier setzt die folgende Arbeit ein, in welcher mit Hilfe von Großlysimetern vertieft untersucht werden sollte, welche Auswirkungen durch eine Rückführung von UO-Konzentrat auf das Emissionsverhalten des Deponiekörpers tatsächlich gegeben sind und zwar verknüpft mit dem Bestreben, die mikrobiologischen Prozesse im Deponiekörper im Hinblick auf eine raschest mögliche Mineralisierung der Deponie zu optimieren. Um die gesamte Palette der heutigen und zukünftigen Siedlungsabfalldeponien abzudecken, wurden sechs Großlysimeter – jeweils paarweise – mit drei Abfalltypen beschickt:
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2002.11.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 11 / 2002 |
Veröffentlicht: | 2002-11-01 |
Seiten 596 - 599
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: