Hochdruck-Wasserstrahlen zur mechanischen Aufbereitung von Restabfällen

Auswirkungen auf die nachgeschaltete Rotte sowie die Ablagerungskriterien

• Abdallah Nassour
• Peter Degener
• Karsten Kraase

Langjährige Erfahrungen des Fachgebietes Abfallwirtschaft der Universität Rostock auf dem Gebiet der mechanischbiologischen Behandlung von Restabfällen haben gezeigt, dass für einen erfolgreichen Verlauf des nachgeschalteten Rotteverfahrens eine gute Homogenisierung des Frischmülls von entscheidender Bedeutung ist. Im Vorfeld der Homogenisierung der Restabfälle besteht die Notwendigkeit den Müll aus den üblichen Einhüllungen (Müllbeutel und -säcke) zu befreien und ausreichend zu zerkleinern. Die Realisierung dieser technischen Prozesse zur mechanischen Vorbehandlung verursacht mit herkömmlicher Technik hohe Investitions- und Betriebskosten.

Am Institut für Landschaftsbau und Abfallwirtschaft wurde deshalb unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Peter Spillmann ein Konzept entwickelt, welches die Zerkleinerung, die Homogenisierung sowie die für Rotteprozesse notwendige Einstellung eines optimalen Feuchtegehalts in einem Arbeitsgang vereint. Die Hammelmann Maschinenfabrik GmbH, Oelde und die MaschinenBau und Umwelttechnik GmbH, Rostock brachten ihre langjährigen Erfahrungen auf dem Gebiet des Einsatzes und der praktischen Anwendung des Hochdruck-Wasserstrahlens für Reinigungs-, Abtragsund Schneidaufgaben unterschiedlichster Art ein.

Bei dem stufenweise entwickelten Verfahren erfolgte die mechanische Aufbereitung der Restabfälle in einer Drehtrommel mit Unterstützung durch das Hochdruck-Wasserstrahlen. Die mit unterschiedlichen Parametern behandelten Abfälle wurden in Kaminzugmieten bzw. einer gekapselten Intensivrotte mit anschließender Nachrotte hinsichtlich ihres Rotteverhaltens untersucht. Die am gerotteten Material durchgeführten Analysen ergaben, dass die durch die Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) geforderten Kriterien weitestgehend erfüllt wurden. Das Verfahren bietet deutliche Vorteile hinsichtlich der Beherrschung von Emissionen sowie unter dem Aspekt des Brandschutzes.

Seiten 659 - 662