Abfallwirtschaftskonzepte (AWK) in Entwicklungs-, Schwellen- und Transformationsländern (ESTL) sehen zur Entsorgung der Restabfälle nahezu ausschließlich die direkte Ablagerung auf Deponien vor. Angesichts der globalen Bedrohungen ‚Klimawandel‘ und ‚Ressourcenverknappung‘ fordern führende Umweltsachverständige, auch in ESTL fortschrittliche AWK umzusetzen. Auf diese Weise könnten diese Länder ihre nationalen Treibhausgasbilanzen um 10–15 % entlasten. Durch die Bereitstellung günstiger Finanzierungen oder gar Zuschüsse für die Finanzierung von Anlageninvestitionen allein kann die finanzielle Nachhaltigkeit von fortschrittlichen AWK in ESTL nicht gesichert werden. Zur Deckung der operativen Kosten bedarf es zuverlässiger laufender Einnahmen. Der Erhebung von Nutzergebühren sind in ESTL enge Grenzen gesetzt. Vergütungen für die Klimaschutzleistungen der Abfallwirtschaft könnten zwischen 30 % und 50 % der Gesamtkosten decken. Die angemessene Honorierung der Klimaschutzleistungen entpuppt sich zur Gretchenfrage für die finanzielle Nachhaltigkeit fortschrittlicher AWK in ESTL. In dem Maße in dem die Industrieländer ihre in der Klimarahmenkonvention, im Kyoto-Protokoll und anderen internationalen Vereinbarungen zum Klimaschutz eingegangenen Verpflichtungen einlösen, könnten Länder mit einem BIP ab EUR 2.000 EUR/Ew/a fortschrittliche AWK nachhaltig finanzieren. Daneben müssen die ESTL durch Technologietransfer, Aus- und Fortbildung, Hilfe beim Aufbau von Institutionen und der Entwicklung förderlicher Rahmenbedingungen unterstützt werden, um perspektivisch eigene technologische Kompetenz aufbauen zu können.
Almost all projects in solid waste management (SWM) implemented in developing, emerging and transition countries (DETC) envisage the disposal of residual waste on a landfill. In view of the increasing shortage of resources and climate change leading environmental experts recommend the implementation of advanced solid waste management (SWM) systems even in DETC. In doing this these countries could lower their national greenhouse gas balance by 10–15 %. The provision of low-interest credits or even grants alone can not secure financial sustainability of advanced SWM systems in DETC. SWM systems require steady and reliable revenues to cover the operating cost. Levying user fees faces serious restrictions in DETC. Financial compensations for the greenhouse gas reduction effects of advanced SWM systems could – depending on type of SWM concept and frame conditions – could cover between 30 % and 50 % of the total cost. The appropriate remuneration of these greenhouse gas reduction efforts turns out as the crucial question for guaranteeing financial sustainability of advanced SWM in DETC. To the extent industrialized countries meet their commitments given in the Framework Convention on Climate Change, the Kyoto-Protocol and other international agreements on climate change, DETC with a GDP of about more than 2.000 EUR per cap and year could afford advanced SWM systems. Besides that DETC have to be supported in a holistic approach with technology transfer, capacity building and the development of conducive framework conditions in order to develop their own technological competence in the long run.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2012.09.07 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 9 / 2012 |
Veröffentlicht: | 2012-09-18 |
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