Ein wichtiger Kostenfaktor bei der thermischen Abfallbehandlung sind die durch Korrosion bedingten Aufwendungen für Wartungsarbeiten und Stillstandszeiten. Funktionsbeeinträchtigende Korrosion wird in modernen Anlagen zur thermischen Abfallbehandlung vor allem oberhalb der Feuerfestzustellung, am Übertritt vom ersten in den zweiten Zug und an den Verdampfer- und Überhitzerwärmeübertragerflächen am Eintritt in den konvektiven Teil der Anlage festgestellt. Als Hauptursachen für die Korrosion werden die in der Gasphase vorhandenen korrosiven Spezies, die Anlagerung von Salzschmelzen und lokaler Sauerstoffmangel in unmittelbarer Nähe der Wärmeübertragerflächen genannt. Neben Maßnahmen der Prozessführung werden zunehmend Beschichtungen zur Verringerung der korrosionsbedingten Kosten angewandt. Seit zirka 20 Jahren bewähren sich auftragsgeschweißte Schichten aus Nickelbasislegierungen als wirksame Maßnahme zur Minderung der Korrosion. Diese Art der Beschichtung ist jedoch zum einen relativ teuer, zum anderen kann technologiebedingt ein diffusiver Transport von Grundmaterialwerkstoff (Eisen) an die Oberfläche in Bereichen höherer Materialtemperatur (ab 400°C) beobachtet werden. Die Technologie des Thermischen Spritzen ermöglicht hingegen eine Verringerung von notwendiger Schichtdicke und spezifischem Arbeitsaufwand zur Beschichtung, wodurch die spezifischen flächenbezogenen Kosten gesenkt werden können. Außerdem ist die Diffusion des Grundwerkstoffes in den Schichtwerkstoff viel stärker gehemmt als beim Auftragsschweißen. Aus diesem Umstand kann eine höhere Standzeit von thermisch gespritzten Schichten resultieren. Grundlegende Erkenntnisse zur Korrosion und Untersuchungen zur Korrosionsminderung mittels thermische gespritzter Schichten stehen im Fokus des Beitrages.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2005.03.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 3 / 2005 |
Veröffentlicht: | 2005-03-01 |
Seiten 137 - 142
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