Zu Beginn der 70er Jahre gab es in Deutschland noch mehr als 65.000 zum Teil unkontrollierte Müllkippen, die sogenannten „Bürgermeisterdeponien“. Mit dem ersten Abfallgesetz 1972 begann der Übergang zur geordneten Deponierung. Die Zahl der in Deutschland betriebenen Deponien ist seitdem stetig zurückgegangen. Im Jahr 2000 waren noch rund 1.970 Deponien in Betrieb, 2017 nur noch rund 1.080. Der Großteil davon entfällt auf die rund 777 Deponien für unvorbelastete Böden, weitere rund 131 Deponien sind für Bauschutt, Böden und Schlacken vorgesehen und rund 144 Deponien für vorbehandeltem Hausmüll und vergleichbare mineralische gewerbliche Abfälle. Gefährliche Abfälle können in Deutschland auf 26 Deponien oberirdisch und auf 4 (untertage-)Deponien unterirdisch abgelagert werden.
Unter Einbeziehung der Planungen und der bereits im Genehmigungsverfahren befindlichen Vorhaben ist bundesweit gegenüber den Vorjahren eine spürbare Verbesserung der Deponiesituation zu verzeichnen. Die Bemühungen der Bundesländer, neuen Deponieraum zu schaffen, waren vielfach erfolgreich. Dennoch besteht in den meisten Bundesländern – zumindest regional – ein unveränderter Bedarf an neuem Deponieraum. Dies führt zum Teil zu erheblichen Mehrkosten, die sowohl durch zunehmende Transportentfernungen als auch durch eine Erhöhung der Deponieentgelte entstehen können.
Mögliche künftige und zusätzliche Stoffstromverschiebungen in Richtung Deponie, z. B. durch die Mantelverordnung oder durch Verschärfung des Boden- und Wasserrechts, würden die Deponiekapazitäten jedoch zusätzlich belasten. Für den potenziellen Wegfall der Verfüllung in Abgrabungen und auf Halden muss Vorsorge getroffen und in überschaubaren Zeiträumen neuer zusätzlicher Deponieraum geschaffen werden. Angesichts der Größenordnungen der künftig notwendigen Deponiekapazitäten ist dies eine große Herausforderung für die Bundesländer, die weiterhin auf diesen Entsorgungsweg angewiesen sein werden.
Trotz der in der jüngeren Vergangenheit erzielten Erfolge bei der Schaffung neuer Deponiekapazitäten müssen, angesichts der üblichen Genehmigungs- und Realisierungszeiten, Planungen für weitere Deponiekapazitäten möglichst zeitnah in Angriff genommen werden, um dauerhaft auch die Sicherheit für die Entsorgung von Abfällen auf den Deponien gewährleisten zu können.
At the beginning of the 1970s, there were still more than 65,000 partially uncontrolled dumps in Germany, the socalled „mayor dumps“. With the first waste law in 1972, the transition to orderly landfilling began. Since then, the number of landfills operated in Germany has steadily decreased. In 2000, there were still around 1,970 landfills in operation, and by 2017 only around 1,080. The majority of these are the approximately 777 landfills for uncontaminated soil, another 131 landfills are for soils and slags, and around 144 landfills are for pre-treated household waste and comparable mineral waste from commercial sources. In Germany, hazardous waste can be disposed of at 26 aboveground and in 4 underground landfills.
Including the plans and the projects already in the approval process, there has been a noticeable improvement in the landfill situation throughout Germany compared with previous years. The efforts of the federal states to create new landfill space were successful in many cases. Nevertheless, the need for new landfill space remains unchanged in most federal states – at least regionally. In some cases, this leads to considerable additional costs, which may be incurred both by increasing transport distances and by raising landfill fees.
However, possible future and additional shifts in material flows towards landfill, e. g. as a result of the German „Omnibus ordinance“ or the tightening of soil and water legislation, would place an additional burden on landfill capacities. Provisions must be made for the potential elimination of backfilling in excavations and on waste dumps and new additional landfill space must be created within a reasonable period. Considering the scale of landfill capacities required in the future, this is a major challenge for all federal states, that will continue to rely on this disposal route.
Despite the successes achieved in recent years in creating new landfill capacities, plans for further landfill capacities must be started as soon as possible considering the time required for approval and implementation, in order to be able to guarantee the long-term safety of waste disposal at landfills.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2022.01.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2022 |
Veröffentlicht: | 2022-01-11 |
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