Mineralische Sekundärrohstoffe in der Kreislaufwirtschaft

Ein Positionspapier der DGAW

• Dr.-Ing. Alexander Gosten

Im deutschen Abfallrecht stellen die mineralischen Abfallarten mengenmäßig die größte Abfallfraktion dar. Die DGAW wirft einen ganzheitlichen Blick auf die mineralischen Abfälle und deren unterschiedliche Eigenschaften und Recyclingmöglichkeiten. Auf Grund von Veränderungen in der Energie- und Hüttenindustrie, bei der Verwahrung von stillgelegten Deponien, den gesetzlichen Rahmenbedingen und der regionalen Verfügbarkeit von mineralischen Rohstoffen erwartet die DGAW, dass es zu größeren Veränderungen in der Menge, der Güte und der Recyclingfähigkeit der mineralischen Abfälle kommen wird. Es wird dargestellt, dass die zum Teil hohen publizierten Recyclingquoten von > 80 % nicht gleichgesetzt werden können mit der Substitution von primären mineralischen Baustoffen, die nur bei rund 13 % bisher liegt. Die Hemmnisse beim Inverkehrbringen von mineralischen Abfällen in den Wirtschaftskreislauf werden exemplarisch aufgezeigt. Abschließend werden Vorschläge oder Forderungen vorgestellt, um das „echte“ stoffliche Recycling zu erhöhen, um primäre Rohstoffe zu substituieren.

Mineral waste accounts for the largest share within waste of the German waste regulation. The DGAW provides a holistic overview of mineral waste streams, their varying characteristics, and recycling options. Driven by changes in the energy and metallurgical sectors, the closure and maintenance of landfills, evolving legal requirements, and regional differences in the availability of mineral resources, major shifts are expected in the quantity, quality, and recyclability of mineral waste. The report shows that reported recycling rates of over 80 % should not be equated with the actual substitution of primary mineral construction materials, which currently stands at only around 13 %. Typical barriers to returning mineral waste to the economic cycle are outlined. Finally, the DGAW presents proposals and demands to foster true material recycling and enhance the replacement of primary raw materials.