Die Komplexität und Variabilität der Müllzusammensetzung auf Haus- und Sonderabfalldeponien und die daraus resultierende Aggressivität und Toxizität der Deponiesickerwässer erfordern hochwirksame Abdichtungskonzepte, um über Generationen hinaus, einen wirksamen Schutz von Grundwasser, Boden und Atmosphäre zu gewährleisten. Die Wirksamkeit toniger Erddichtungen ist dabei seit langem bekannt und soll vor allem die Langzeitstabilität einer Abdichtung garantieren.
Die mineralische Dichtung stellt daher eine unverzichtbare Komponente einer Kombinationsabdichtung gemäß TA Abfall bzw. -Siedlungsabfall oder gemäß der bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik für Asphaltbeton dar. Ihr Karbonatgehalt ist nach TA Abfall bzw. Siedlungsabfall auf 15 Gew. % beschränkt. Dahinter steckt die Befürchtung, dass saure Sickerwässer die Karbonate lösen und sich daraus eine Beeinträchtigung der Dichtwirkung und unzulässige Setzungen ergeben.
Ein Problem besteht in der Tatsache, dass es weltweit nur äußerst geringe Vorkommen an karbonatarmen Dichtungstonen gibt, die, vor allem wegen langer Transportwege, für den Einsatz auf einer Deponie aus finanziellen Gründen nicht in Frage kommen. Dazu kommt, dass es sehr häufig, gerade im mitteleuropäischen Raum, z. B. im süddeutschen Molassebecken, bodenmechanisch und mineralogisch hervorragend geeignete Dichtungstone gibt, die jedoch TA-Abfall/-Siedlungsabfall Grenzwert von 15 Gew. % mit Werten von teilweise bis zu 40 Gew. % bei weitem überschreiten. Beides legt den Schluss nahe, dass Karbonatgrenzwert der TA-Abfall/Siedlungsabfall wissenschaftlich überprüft werden sollte.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2000.10.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 10 / 2000 |
Veröffentlicht: | 2000-10-01 |
Seiten 601 - 608
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