China betreibt heute 19 Müllverbrennungsanlagen mit einer totalen Kapazität von ca. 7 000 Tonnen pro Tag (Stand Dez. 2002). Damit können etwa 2 % der anfallenden Siedlungsabfallmenge verarbeitet werden. Die meisten dieser Anlagen sind mit einer Rostfeuerung ausgerüstet. Wegen des geringen Heizwertes der Abfälle (ca. 5 MJ/kg) ist aber auch die Verbrennung in der Wirbelschicht unter Zugabe von Steinkohle verbreitet. Die Rauchgasreinigung geschieht trocken oder quasi-trocken.
Dies ist ein Teil der Erkenntnisse eines Diplomanden der HSR Hochschule für Technik Rapperswil (Schweiz), der während dreier Monate den Stand der Müllverbrennung in China vor Ort untersuchte. Dort hatte er die Gelegenheit zu Gesprächen mit Behörden und Betreibern von Müllverbrennungsanlagen (MVA). Außerdem konnte er mehrere MVA besichtigen, Proben von den Rückständen ziehen und diese untersuchen. Aus diesen Arbeiten wurde gleichzeitig ersichtlich, dass die Schwermetallgehalte der MVA Rückstände insgesamt deutlich tiefer sind als in der Schweiz. Eine Ausnahme ist das Quecksilber, dessen relativ hohe Gehalte in der Schlacke Interpretationsspielraum offen lassen. Aufgrund der erhobenen Daten kann nicht ausgeschlossen werden, dass einige chinesische MVA Quecksilber in die Luft emittieren.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2003.11.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 11 / 2003 |
Veröffentlicht: | 2003-11-01 |
Seiten 593 - 596
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