Bangladesch zählt mit rund 170 Millionen Einwohnern, trotz geringer Pro-Kopf-Abfallmengen, zu den zehn größten Verursachern mariner Kunststoffverschmutzung. Im Rahmen des Projekts SCIP Plastics wurden in der drittgrößten Stadt des Landes umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Abfallwirtschaft umgesetzt. Hausmüllanalysen und Untersuchungen zur Stoffstromtrennung wurden durchgeführt und Sammelpunkte optimiert. Auf der Deponie entstanden ein Trainingszentrum, ein Emissionsmonitoring und eine bauliche Ertüchtigung des Deponiekörpers. Im informellen Recyclingsektor wurde ein Geschäftsmodell zur Erfassung bislang nicht verwerteter Kunststofffraktionen entwickelt und getestet. Zur Substitution von Kunststoffen wurde lokal produzierte Jute in einer Lebenszyklusanalyse als geeignete Alternative bestätigt und deren Akzeptanz und Einsparpotenziale praktisch untersucht. Zusätzlich wurden Häfen als Punktquelle analysiert: Rund 1.400 lokale Schiffe verfügen über keine Erfassungssysteme, wodurch monatlich etwa 1,3 Tonnen Kunststoff direkt in Gewässer gelangen. Das Forschungsprojekt unterstützt die nachhaltige Transformation der Abfallwirtschaft in Kooperation mit Universitäten und der Stadtverwaltung vor Ort. Drei dauerhafte Strukturen sollen zukünftig die lokale Abfallwirtschaft stärken: Der Knowledge Transfer Hub vernetzt Wissenschaft und Praxis, das Waste Lab dient der Abfallanalyse und das Awareness Center fördert Bildung und Partizipation.
With a population of around 170 million, Bangladesh ranks among the top ten contributors to marine plastic pollution, despite low per capita waste generation. As part of the SCIP Plastics project, extensive measures were implemented to improve waste management in the country’s third-largest city. Household waste analyses and investigations into source separation were conducted, and collection points were optimized. On the landfill site, a training center was established alongside emission monitoring and structural upgrades. In the informal recycling sector, a business model was developed and tested to capture low-value plastic fractions that had previously been overlooked. To substitute plastics, locally produced jute was confirmed as a suitable alternative through life cycle assessment, and its acceptance and savings potential were tested in practice. In addition, ports were identified as point sources of pollution: around 1,400 local vessels lack waste collection systems, leading to an estimated 1.3 tonnes of plastic entering water bodies each month. The research project supports the sustainable transformation of the local waste sector in cooperation with universities and city authorities. Three permanent structures will strengthen waste management: the Knowledge Transfer Hub connects science and practitioners, the Waste Lab enables systematic waste analysis, and the Awareness Center promotes education and stakeholder engagement.
| DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2025.06.05 |
| Lizenz: | ESV-Lizenz |
| ISSN: | 1863-9763 |
| Ausgabe / Jahr: | 6 / 2025 |
| Veröffentlicht: | 2025-06-11 |
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