Im letzten Jahrzehnt wurden weltweit Verfahren zur Pyrolyse und Vergasung von Siedlungsabfällen mittels Plasma auf den Markt gebracht. Ziel dieser Verfahen ist es, eine höhere Qualität der Verfahrensprodukte im Vergleich zur Abfallverbrennung, zur klassischen Abfallpyrolyse oder -vergasung zu erreichen. Bei genauer Betrachtung der Verfahrenskonzepte lässt sich allgemein feststellen, dass „echte“ Plasmaverfahren ausschließlich zur Behandlung von Sonderfraktionen (Pestizide, Asbest) Anwendung finden: Die Plasmapyrolyse wird zum Aufspalten gasförmiger und flüssiger Abfälle mit hohem Schadpotential genutzt und ist weltweit in mehreren Kleinanlagen im Einsatz. Die Plasmavergasung wird zum Einschmelzen von Schlacken sowie zur Verglasung von Asbestabfällen genutzt. Die Behandlung fester Mischabfälle geschieht in zweistufigen, lediglich plasmaunterstützten Verfahren. Die eigentliche Abfallvergasung wird als konventionelle Vergasung betrieben. Zur Nachbehanldung der Produkte (Gascracking, Schlackeschmelze) schließt sich eine Plasmastufe an. Plasmaverfahren für Mischabfälle sind weltweit in überschaubarer Anlagenzahl umgesetzt. Derzeit sind kaum Praxisdaten aus dem Betrieb dieser Anlagen vorhanden, die deren Beurteilung hinsichtlich technischer Betriebsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit zulassen würden. Daher bleibt fraglich, ob die avisierte Wertschöpfungssteigerung bzw. der erhöhte Umweltnutzen den zusätzlichen Verfahrens- und Energieaufwand der Plasmaverfahren im Vergleich zur Abfallverbrennung rechtfertigen.
In the last decade many plasma processes for pyrolysis or gasification of waste entered the market. All processes claim to increase the output quality compared to waste incineration, conventional pyrolysis or gasification processes. It becomes clear that, at closer view, „real“ plasma processes are only applied for treating hazardous monofractions such as pesticides or asbestos: Plasma-Pyrolysis is used in several plants around the world to depolymerize gaseous or liquid hazardous substances. Plasma-Gasification is practiced for melting and vitrifying slags and asbestos. The treatment of mixed solid wastes takes place in twostage, plasma assisted processes. The gasification itself is actually performed in a conventional gasification step. Subsequently the products are postprocessed in plasmareactor(s) to crack the gases and/or to vitrify the slag. Plasma-Processes for the treatment of mixed wastes are realized in a few plants worldwide. There is not much data available that would allow evaluating these processes both economically and ecologically. As a consequence, the added value to the process output as well as the environmental benefits claimed by the plasma suppliers can´t be assessed at present. Therefore it´s still questionable if, in comparison to waste incineration, the additional process and energy expenditures are reasonable.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2015.05.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 5 / 2015 |
Veröffentlicht: | 2015-05-15 |
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