Zur Erreichung der hoch gesteckten Recyclingquoten kommen wir mit dem mechanischen Recycling allein nicht aus. Dazu müssen Kunststoffmengen recycelt werden, die derzeit in die thermische Verwertung gehen. Die Wirtschaftlichkeit sollte beim Recycling nicht im Fokus stehen, sondern vielmehr sollten politisch Weichen gestellt werden, um Märkte für Rezyklate zu schaffen, z. B. durch das Festlegen von Substitutionsquoten. Dies fordern verschiedene Verbände und Institutionen seit Jahren.
Deshalb sollten dringend weitere Studien die ökologischen Auswirkungen, die CO2-Bilanz und die ökonomische Machbarkeit untersuchen.
Dass das chemische Recycling aktuell ein großes Potenzial hat, zeigen die zahlreichen hohen Investitionen der chemischen Industrie, der Kunststoffverarbeiter und der Verpackungshersteller in diese Verfahren: Bis 2030 sollen 7,2 Mrd. EUR investiert werden.
Die Zeit scheint reif: Klimaschutz, Kundenwunsch und politischer Druck schaffen die Voraussetzungen für Innovationen. Diesen Verfahren in Deutschland und der EU keine Chance zu geben ist deshalb rückwärtsgewandt und wird die Innovationskraft der chemischen Industrie in risikofreudigere Länder verlagern.
Mechanical recycling alone is not enough to achieve the ambitious recycling quotas. To achieve this, quantities of plastics that are currently sent for thermal recycling must be recycled. Economic efficiency should not be the focus of recycling, but rather the political course should be set to create markets for recyclates, e.g. by setting substitution quotas. Various associations and institutions have been calling for this for years., Therefore, further studies should urgently examine the ecological effects, the CO2 balance and the economic feasibility. The fact that chemical recycling currently has great potential is shown by the numerous high investments made by the chemical industry, plastics processors and packaging manufacturers in these processes: 7.2 billion euros are to be invested by 2030. The time seems ripe: climate protection, customer demand and political pressure are creating the conditions for innovation. Not giving these processes a chance in Germany and the EU is therefore backward-looking and will shift the innovative power of the chemical industry to countries that are more willing to take risks.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2021.12.09 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 12 / 2021 |
Veröffentlicht: | 2021-12-09 |
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