Der Elektro- und Elektronikgeräte-Abfall in der EU ist von überproportionalen Steigerungsraten gekennzeichnet und umfasst derzeit rund sieben Mio. t. Zudem werden z. B. in Deutschland nur ca. 20 % des Elektromülls durch Verwertungsbetriebe erfasst und umwelt- und gesundheitsgerecht behandelt. Gründe hierfür sind, dass ein großer Teil der Altgeräte von Haushalten und gewerblichen Nutzern in Abstellräumen bzw. Kellern gesammelt wird oder in den Misch- und Sammelschrott gelangt. Die erheblichen Mengen an Schadstoffen in Elektro- und Elektronikgeräten führen bei der Hausmüll-Entsorgung dann zu hohen Umweltbelastungen. Zudem werden so wertvolle in Elektro- und Elektronikgeräten enthaltene Rohstoffe, wie z. B. Edelmetalle, nicht verwertet und als Ressourcen genutzt. Eine Lösung dieser Problematik, insbesondere die Sicherstellung einer hochwertigen Kreislaufwirtschaft, sollen die EU-Richtlinien WEEE und RoHS sowie in Deutschland das ElektroG gewährleisten. Ziel dieses Beitrags ist es, die Umsetzung des rechtlichen Rahmens in die Praxis zu beleuchten und Anregungen für nachfolgende Untersuchungen zu geben. Daher werden der Stand der Umsetzung, eintretende Probleme, die Haltung sowie die allgemeine Einschätzung des ElektroG durch direkt betroffene Akteure untersucht. Diese sind die Hersteller von Elektro- und Elektronikgeräten, die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (ÖRE) sowie Handelsunternehmen. Privatwirtschaftliche Entsorgungsunternehmen und private Haushalte als weitere Akteure wurden in die Untersuchung nicht mit einbezogen, da es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh war, Auswirkungen auf diese zu ermitteln.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2006.01.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-01-01 |
Seiten 4 - 12
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