Beim System „Sack im Behälter“ (SiB) werden im Haushalt anfallende Abfälle in für jede Abfallart farblich charakteristischen Säcken erfasst. Die dann gemeinsam in einem Behälter gesammelten Säcke werden am Behandlungsort farbsortiert. Grundsätzlich ist SiB für alle im Holsystem gesammelten Abfallarten geeignet. Im Innenstadtbereich liegen die Vorteile bei der Reduzierung der Behälterzahl, im ländlichen Raum bei der gleichzeitigen Abfuhr aller Abfallfraktionen. Dabei kann eine Weiternutzung vorhandener Behälter- u. Fahrzeugtechnik erfolgen. In Skandinavien und der Stadt Iserlohn gesammelte Erfahrungen zeigen deutlich verringerte Fehlwurfquoten bei Wertstoffen und höhere Akzeptanz des Sammelsystems gegenüber bisherigem Vorgehen beim Bürger. Derweil liegen die Systemkosten im Vergleich zur konventionellen Sammlung auf ähnlichem Niveau. Die höchsten Zusatzkosten fallen für die Säcke zur Getrenntsammlung an. Dagegen stehen Einsparungen bei Sammellogistik, im Behälterbestand bzw. der benötigten Standplatzfläche. Zur Refinanzierung von SiB in Deutschland sind mehrteilige Gebührenmodelle unter Einschluss sackspezifischer Komponenten denkbar. Bei der Miterfassung von Verpackungsabfällen lassen jedoch erst Abstimmungen mit anderen Systembetreibern für deren eventuell miterfasste Abfälle bzw. klare Regelungen dazu in einem Wertstoffgesetz ausreichende Rechtssicherheit erwarten. Das System SiB stellt für viele örE potenziell eine Alternative zum bisherigen Sammelsystem dar, allerdings bestehen zum Betrieb in Deutschland noch Erfahrungsrückstände.
„Bag in bin“ (SiB) represents an approach to collect different fractions of the household waste in characteristically colored sacks. Deposited jointly in one waste container or bin, these sacks only get separated again by way of a sorting in colors at the treatment facility. SiB thus in principle can be applied to all waste fractions collectable in pick-up or door-to-door arrangements in sacks. Saved containers are the main advantage in inner city environments, whereas for remote areas this is the joint collection of various wastes all at once. In both cases existing container and vehicles must not be changed and can be further used. Experiences made with SiB in Scandinavia and the German city of Iserlohn showed promising reductions in the impurities rate of the recyclable fractions and higher citizen’s acceptance in comparison to traditional collection. Significant differences in the system costs could not be observed. The highest extra costs are incurred for purchasing colored sacks for source separation. These expenses are normally offset by savings on the logistics side, and for the provision of containers and container space. A suitable model to refinance SiB in Germany can be multi-tiered waste charges which may include sack-specific fee components. Steps which could ensure sufficient legal security in case of the inclusion of packaging wastes in the system are amicable agreements with the packaging recovery organizations as well as clear regulations in the currently prepared recycling law for Germany. „Bag in bin“ is found to provide an interesting alternative to the conventional collection systems operated by many municipalities to date. Germany, however, has yet to deal with a lack of experience with this approach.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2016.06.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2016 |
Veröffentlicht: | 2016-06-10 |
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: