Ausgediente Elektro-Kleingeräte stellen mit durchschnittlich 59 Gew.-% Metallen (38 % Eisen, 21% NE) ein erhebliches Potential für eine stoffliche Verwertung dar. Die getrennte Sammlung und Verwertung von Elektro-Kleingeräten kann eine sinnvolle Maßnahme im Rahmen einer modernen Abfallwirtschaft sein, wenn die Vorgaben sowohl des KrW-/AbfG an die Vorzugswürdigkeit der Verwertung bzw. getrennten Erfassung gegenüber der gemischten Beseitigung als auch der LAGA an Abfälle oder Anlagen zur Verwertung berücksichtigt werden. Die Schadstoffrelevanz und ggf. die Notwendigkeit einer Demontage schadstoffhaltiger Bauteile vor der weiteren stofflichen Verwertung waren bisher weitgehend unbekannt.
In Abhängigkeit von Art und Konzentration der Schadstoffbelastung in Abfällen aus der Aufbereitung von Elektronikschrott ist über die weiteren Entsorgungsverfahren (Beseitigung/Verwertung) zu entscheiden. Die Datengrundlage zur Bewertung der Schadstoffrelevanz bilden Analysenergebnisse, die mit unterschiedlichen umweltanalytischen Methoden ermittelt wurden. Der nachfolgende Beitrag enthält die Meßergebnisse zu den Metallen in Proben aus der Aufbereitung von Elektro-Kleingeräten sowie gleichzeitig eine Gegenüberstellung der eingesetzten Analyseverfahren. Es werden Empfehlungen für die anorganische Untersuchung von Elektronikschrott abgeleitet.
Die anorganische Analytik wurde vom Niedersächsischen Landesamt für Ökologie (Aufschluß mit Königswasser und ICP/AES bzw. Totalmethode RFA) und vom Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Aerosolforschung (Aufschluß HPA und ICP/MS) durchgeführt. Aufgrund der speziellen metallreichen Matrix des Elektronikschrotts scheiden gewisse Analyseverfahren aus, andere müssen diesen besonderen Bedingungen angepaßt werden. So ist z. B. die WICKBOLD-Verbrennung zur Halogenbestimmung (Brom, Chlor) wegen der Ausbildung eutektischer Gemische, die zur Quarzglasschmelze führen, nicht durchführbar.
Über die Eignung der Neutronen-Aktivierungs-Analyse (NAA) zur Elementanalyse in der Abfallwirtschaft (Elektronikschrott) wird u.a. bei PROBST et al. (1996) und BODE et al. (1998) berichtet. Dem Vorteil von großen Probenmengen (100 bis 1.000 g) steht jedoch der Nachteil der Verfügbarkeit einer Neutronenquelle entgegen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.1999.12.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 12 / 1999 |
Veröffentlicht: | 1999-12-01 |
Seiten 716 - 726
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