Die umweltverträgliche Verwertung bzw. Behandlung von Klärschlamm wird seit Jahrzehnten heiß und kontrovers diskutiert. Die überzeugend vorgetragenen Varianten reichen von der zum Teil als unproblematisch dargestellten Aufbringung als Dünger auf landwirtschaftlich genutzte Flächen bis zur konsequenten Verbrennung und damit Ausschließung aus dem natürlichen Stoffkreislauf für alle anfallenden Klärschlämme.
Mag man den Einsatz in der Landwirtschaft noch vor Jahren als unbedenklich angesehen haben, soweit es sich um reine Fäkal-Klärschlämme handelte, so kann man dies bei der heutigen Kenntnis über vorhandene Reste an Medikamenten, Antibiotika, weitgehend resistenten Krankheitserregern, Schwermetallen u. ä. nicht mehr reinen Gewissens tun. Allein die Klärschlammzusammensetzung und Konsistenz (im Gegensatz zum traditionellen Dung) führt, abgesehen von der Wirkung der genannten Risikobestandteile auf manche Böden, zu Veränderungen der Bodenstruktur, die verantwortungsbewusste Landwirte vom Einsatz eines solchen Düngers abhalten. Der Boden ist ein Naturkörper mit einem komplexen Ökosystem. Böden wirken auch als Puffer gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen und Schadstoffen, doch auch diesem Potenzial sind Grenzen gesetzt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2001.12.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 12 / 2001 |
Veröffentlicht: | 2001-12-01 |
Seiten 672 - 676
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