Seit der Einführung des Zero-Waste-Leitbilds im Jahr 2016 verfolgt Berlin das Ziel, Abfälle in erster Linie konsequent zu vermeiden und wiederzuverwenden. Die Umsetzung erfolgt über das „Abfallwirtschaftskonzept 2020–2030“ (AWK) mit 72 formulierten Maßnahmen, unter die auch die 2023 gegründete Zero-Waste-Agentur (ZWA) fällt. Ein zentrales Anliegen der ZWA ist eine Erfolgsmessung von Abfallvermeidungsmaßnahmen, die über die reine Erfassung der Mengenreduktion von Abfällen hinausgeht. Eine solche Messung wurde in Form eines Zero-Waste-Monitoring, das die Umsetzung von acht verschiedenen Abfallvermeidungsstrategien durch private Haushalte in Berlin detailliert erfasst, erstmalig im Jahr 2024 umgesetzt. Eine repräsentative Befragung von 1.000 Berliner:innen zeigt deutliche Unterschiede in der Umsetzung: Während Strategien wie die „Vermeidung von Lebensmittelverschwendung“ und „Unverpacktes Einkaufen“ weit verbreitet sind, werden Maßnahmen wie „Gebraucht kaufen/erhalten“ oder „Mieten/leihen“ selten umgesetzt. Ein bedeutender Teil der Befragten gibt zudem an, die Strategien noch niemals umgesetzt zu haben. Zudem zeigen sich demografische und bezirksspezifische Unterschiede. Eine exemplarische Hochrechnung der Ergebnisse für die Strategie „Gebraucht kaufen/erhalten“ schätzt eine erreichte Abfallvermeidung auf 12.782 Tonnen (bei den Produktgruppen Kleidung, Möbel und elektrische und elektronische Geräte) pro Jahr bzw. 3,93 kg pro Kopf. Das Monitoring liefert wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Zero-Waste-Strategien in Berlin und könnte als Monitoring-Blaupause für andere Kommunen dienen.
Since the introduction of the Zero Waste vision in 2016, Berlin has pursued the goal of consistently avoiding and reusing waste as a priority. Implementation takes place through the „Waste Management Concept 2020–2030“ (AWK), which includes 80 measures, among them the Zero-Waste- Agentur (ZWA), founded in 2023. A key concern of the ZWA is measuring the success of waste prevention measures beyond mere waste reduction. This was implemented for the first time through the Zero-Waste-Monitoring in 2024, which systematically captures the implementation of eight different waste prevention strategies by private households in Berlin. A representative survey of 1,000 Berlin residents reveals significant differences in implementation: while strategies such as „food waste prevention“ and „package-free shopping“ are widely practiced, measures like „buying/receiving second-hand“ or „renting/borrowing“ are rarely utilized. A significant part of the respondents also stated that they had never implemented the strategies. Additionally, demographic and district-specific variations are evident. An exemplary calculation of the results for the „buying/receiving second-hand“ strategy estimates an annual waste reduction of 12,782 tons (regarding the product groups clothing, furniture and electrical and electronic devices) and 3,93 kg per capita. The monitoring provides valuable insights for the further development of zero waste strategies in Berlin and could serve as a monitoring blueprint for other municipalities.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2025.04.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2025 |
Veröffentlicht: | 2025-04-10 |
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