DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2024.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2024 |
Veröffentlicht: | 2024-04-09 |
Seit dem 01.01.2024 wird die Abfallverbrennung im deutschen Emissionshandel berücksichtigt. Zur verpflichtenden Überwachung und Berichterstattung der CO2-Emissionen kann zwischen der rechnerischen Ermittlung und einer kontinuierlichen CO2--Messung gewählt werden. Zur rechnerischen Ermittlung der berichtspflichtigen CO2-Emissionen wird die verbrannte Abfallmenge mit den zugehörigen Emissionsfaktoren multipliziert, die auf Standardwerten beruhen oder mit einer individuellen Messmethode bestimmt wurden. Die Anzahl der zu erwerbenden CO2-Zertifikate resultiert aus der Menge der CO2-Emissionen nach Abzug der biogenen und der bereits im EU-ETS erfassten CO2-Emissionen.
Die Einführung der CO2 Bepreisung für die Abfallverbrennung ist ein strategischer Schritt, um Anreize für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu schaffen. Unternehmen, die für ihre CO2-Emissionen zur Rechenschaft gezogen werden, sind eher bereit, effiziente Technologien, erneuerbare Energien und umweltfreundliche Methoden einzusetzen. Dies fördert die Nachhaltigkeit, da die Umweltkosten in die wirtschaftlichen Überlegungen einbezogen werden. Ein nationales Kohlenstoffpreissystem stellt die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen jedoch vor Herausforderungen. Schwankende Zertifikatspreise, medienübergreifende Effekte der Kohlenstoffabscheidung und ein ungewisses Abfallaufkommen erschweren die Sache.
Die Industrieemissionsrichtlinie (IED) 2010/75/EU ist ein wichtiges Instrument zur Regulierung der Umweltauswirkungen der Industrie in der EU. Ihre bisherigen Erfolge in Bezug auf die Reduzierung von Emissionen und die Steigerung der Effizienz sind ermutigend, jedoch im Lichte der vor uns stehenden Herausforderungen des European Green Deal für die Zukunft nicht ausreichend. Auf den im April 2022 durch die europäische Kommission vorgelegten ersten Entwurf zur Novellierung der IED folgte die Positionierung des Rates der Europäischen Union Mitte März 2023 und der Vorschlag des Europäischen Parlaments im Juli 2023. Es folgen die Trilogverhandlungen zwischen Kommission, Rat und Parlament. Diese sollen noch vor Mai 2024 abgeschlossen sein.
Die Herstellung neuer Kunststoffartikel ist immer anspruchsvoller geworden, was die Polymere, aber auch die Additivrezepturen betrifft. Kann das Recycling von gemischten Verpackungskunststoffen den heutigen Anforderungen an neue Produkte überhaupt gerecht werden? Wir halten dies für illusorisch. Eine ehrliche Bewertung der Leistung des Post-Consumer (PC)-Recyclings von Kunststoffverpackungen (verkaufte Verpackungen vs. Rezyklate in neuen Produkten) für Deutschland zeigt: Das Ergebnis der quantitativen stofflichen Verwertung ist eher mager (vielleicht 20 %) und die recycelten Produkte sind von minderer Qualität. Aufgrund der überwältigenden Datenlage zu gefährlichen Stoffen („legacy additives“) in Kunststoffrezyklaten empfehlen wir, diese nicht mehr in verbrauchernahen Produkten (Kinderspielzeug, Lebensmittelkontaktmaterialien/-verpackungen, Innenraumprodukte, Textilien usw.) einzusetzen.
Wir sind in allen Lebensbereichen von Produkten umgeben: Die EU strebt mit der neuen Ökodesignverordnung danach, die negativen Umweltauswirkungen dieser Produkte während ihres Lebenszyklus zu minimieren. Eine breite Palette an Produktkategorien soll zukünftig hohen Ökodesignanforderungen gerecht werden: Sie sollen unter anderem ohne schädliche Substanzen auskommen, energie- und ressourceneffizient produziert und genutzt werden, reparaturfähig, nachrüstbar und leicht zu recyceln sein. Die Verordnung soll dazu beitragen, die übergeordneten Ziele der EU im Rahmen des Green Deals zu erreichen.
Das IRRT(Innovative Resource Recovery Technology)-Verfahren zur Aufbereitung von MV-Schlacken wurde im Rahmen von F&E-Vorhaben entwickelt. Mehr als 68 % der frisch ausgetragenen Schlacke können nach der Aufbereitung als Wertstoffe bzw. Produkte mit Erlös vermarktet werden. Aus der Fraktion ≥ 0,5 mm werden mind. 95 % der Metalle und mind. 85 % des Glases zurückgewonnen. Die extrahierten NE-Metalle sind qualitativ so hochwertig, dass sie direkt an Schmelzbetriebe vermarktet werden. Das extrahierte Glas wird als UltraSilit an die Schaumglasindustrie veräußert. Die von Störstoffen befreite Mineralik wird mit dem ReUST-System so hochwertig aufbereitet, dass das finale Produkt UltraLit ≥ 0,5 mm alle Anforderungen gem. den Regelwerken Gesteinskörnung für Beton nach DIN EN 12620:2002+A1:2008 erfüllt.
+++ Vorläufige politische Einigung: Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle +++ Hessischer VGH zur Stilllegung und Beseitigung formell illegaler Abfallbehandlungsanlagen +++
+++ Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) der Bundesregierung +++
+++ Kunststoffe mit pro-oxidativen Additiven (oxo-degradable Plastic) bleiben in der EU verboten +++ Ökolandbau fordert mehr Kompost +++ EU-Verpackungsverordnung +++
+++ Mikroplastik – die unsichtbare Gefahr für unsere Gesundheit +++ Dramatisch schlechte Sammelmenge von Elektroschrott: einfachere Rückgabemöglichkeiten und Sammelziele für Hersteller nötig +++ EU-Verpackungsverordnung: Papierstatt Mehrwegverpackungen +++
+++ VKU begrüßt Positionierung des Europäischen Parlaments zur Überarbeitung der Abfallrahmenrichtlinie +++ Regeln zur CO2-Entnahmezertifizierung – EU-Institutionen einigen sich auf Kompromiss +++ Carbon Management-Strategie: VKU legt Stellungnahme vor +++ Berliner Tag der Kreislaufwirtschaft am 12.03.2024 (Web-Tagung) +++ Klare Positionen und Diskussionen auf dem 19. Deutschen Verpackungskongress +++
+++ Qualitätsgesicherte Sekundärrohstoffe sind Rohstoffe der Zukunft +++ Dirk Steffens präsentiert „Die grünen Engel 2024“ auf dem bvse-Messeabend zur IFAT +++ Kunststoffproduktion durchläuft tiefes Tal: Doch es gibt Hoffnung +++ Neue Studie zum Thema „Management von Ersatz- und Festbrennstoffen mit Best-Practice-Optionen für die EU-Länder“ veröffentlicht +++ Kooperationsvereinbarung zwischen dem deutschen und dem niederländischen Wasteto-Energy-Sektor – Stärkung der gemeinsamen Ambitionen im Bereich der Circular Economy +++
+++ Ressourcenschonung trifft auf Kinderspielzeug +++ Teufelberger und PreZero geben Umreifungsbändern ein neues Leben +++ SENSOLUS: Digitalisierung in der Abfallwirtschaft +++
Köster, Roman: Müll. Eine schmutzige
Geschichte der Menschheit, München 2023.
Verlag C.H.Beck oHG
422 S., mit 40 Abbildungen
€ (D) 29,00. ISBN 978-3-406-80580-6
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